Traumatherapie wende ich bei Patienten an, die einem einschneidenden, traumatischen Lebensereignis ausgesetzt waren. Wie und welches Ereignis einen Menschen belastet, ist dabei individuell. Die Ursachen eines Traumas können sowohl auf akute als auch auf die Kindheit zurückgehende Erinnerungen oder Belastungen zurückgehen. Dies können beispielsweise durch einen Unfall, einen Verlust, eine Krankheitsdiagnose oder durch psychische, körperliche, emotionale und sexuelle Gewalt, und andere Umstände ausgelöste Beschwerden sein.
Verloren gegangene Lebensenergie zurückzuholen
Gerade Kinder erleben häufig Situationen als schlimm, die einem Erwachsenen harmlos erscheinen. Sie können sich aus belastenden Situationen oft nicht selbst befreien und fühlen sich ausgeliefert. Um damit umzugehen, frieren sie ihre Gefühle ein. Auf diese Weise können sie schlimme Situationen überstehen. Allerdings geht mit dem Einfrieren ein Teil der Lebensenergie verloren. Nicht selten prägen uns solche Erfahrungen bis weit ins Erwachsenenalter. In der Therapie konzentrieren wir uns darauf, die Gefühle von damals zu verarbeiten und die verloren gegangene Lebensenergie zurückzuholen.
Ziel einer Traumatherapie ist es ein unverarbeitetes Erlebnis einerseits gründlich, andererseits möglichst schonend zu bearbeiten. Zur Behandlung der verschieden Traumfolgestörungen kombiniere ich mehrerer Verfahren. Persönlich auf sie abgestimmt, wende ich Methoden aus der Hypnotherapie, der Ego-State-Therapie und der Systemischen Therapie sowie körperorientierte, achtsamkeitsbasierte und imaginative Verfahren an.
Eine typische Traumatherapie gliedert sich in 3 Phasen:
Kontrolle über die Symptomatik und psychische Stabilität zu erlangen
In der Stabilisierungsphase lernen Sie, mehr Kontrolle über die Symptomatik, das eigene Denken das eigene Verhalten zu entwickeln und mehr psychische Stabilität zu erlangen.
Mit Hilfe von inneren Vorstellungsbildern, die sie selbst entwickeln, machen meine Patienten die Erfahrung, dass sie die überflutende Symptomatik von Flashbacks, Alpträumen und deren körperlichen Begleitreaktionen besser kontrollieren können.
Mit Achtsamkeits-, Imaginations- und Selbstbeobachtungsübungen bekommen Sie Werkzeug mit an die Hand, die sie aus der Therapiestunde mit nach Hause nehmen und dort weiter für sich nutzen können.
So lernen Sie zum Beispiel, sich einen „Wohlfühlort“ vorzustellen, an dem sie sich sicher fühlen und vor den Eindrücken des Traumas geschützt sind. Außerdem werden Sie, belastende Erinnerungen in erstmal sicher „wegpacken“, so dass Sie diese nach und nach und zu „richtigen Zeitpunkt“ selbst wieder hervorholen und mit meiner Hilfe bearbeiten können.
Darüber hinaus arbeite ich mit verschiedenen inneren Anteilen des „Ich“, zum Beispiel mit dem „inneren Kind“ und dem „Erwachsen-Ich“. Ziel ist es vor allem die Selbstbeziehung und Selbstberuhigungsfähigkeit zu stärken und den achtsamen Umgang mit sich selbst anzuregen.
Traumabearbeitungsphase
Die Methoden der Stabilisierungsphase nutze ich in der Regel während der ganzen Therapie, damit die Bearbeitungsphase möglichst schonend abläuft. Je nach individueller Situation können sich die Phase der Traumabearbeitung und die Phase der Stabilisierung im Verlauf der Behandlung immer wieder abwechseln.
In der Traumabearbeitungsphase halte ich die Belastung der Patienten während der Konfrontation mit den traumatischen Erinnerungen möglichst gering. Hierzu wende ich Techniken an, die durch die die Patienten während der Konfrontation eine gewisse Distanz zu den traumatischen Erinnerungen beibehalten können, so dass Sie weniger stark emotional belastet werden. Gleichzeitig werden während der Konfrontation gezielt hilfreiche und unterstützende Vorstellungen aktiviert, die Ihnen helfen, die Erinnerungen zu bewältigen. Darüber hinaus können Sie beim Durcherleben der traumatischen Erinnerungen einen positiven Ausgang der Ereignisse vorstellen. Dabei werden zum Beispiel innere verletze Anteile und innere Kinder in Sicherheit gebracht und im Nachhinein versorgt und genährt.
Die Vorstellungsbilder werden auch während der Konfrontation mit dem Trauma eingesetzt, damit sichergestellt stellen wird, dass Sie nicht von den traumatischen Erinnerungen überwältigt werden, sondern es schonend und Stück für Stück verarbeiten können.
Integrationsphase
Die Integrationsphase ähnelt eher einer „normalen“ Psychotherapie. Hier geht um die weitere Verarbeitung im Sinne von Integration des Geschehenen. Viele meiner Patienten leisten hier Trauerarbeit und entwickeln neue Bewältigungsstrategien entwickeln. Wichtig ist, dass Sie sich wieder stark und im Besitz ihrer Kräfte fühlen und neue Lebensperspektiven aufbauen können.
In dieser Phase kann die Durchführung von Paar- oder Familiengesprächen hilfreich sein. Denn auch die Partner und die nahen Angehörigen können durch die Symptomatik eines Traumas stark belastet sein. Das Vermeidungsverhalten, die emotionale Betäubung, die Symptome der starken Erregung, die häufig mit eine PTBS einhergehen, führen oft zu Beziehungsproblemen. Hilfreich ist für die Familienmitglieder oft eine Psychoedukation, bei der sie Informationen über die typischen Symptome der PTBS erhalten und so lernen, das Verhalten ihres Angehörigen besser zu verstehen. Dabei können sie gleichzeitig erfahren, wie sie den Betroffenen am besten unterstützen können.
Positive Gedanken und Gefühle stärken
Während der ganzen Traumatherapie geht es darum, Denk- und Verhaltensmuster zu verändern, die durch das Trauma entstanden sind und sich auf das weitere Leben der Betroffenen ungünstig auswirken. Gemeinsam werden wir ungünstige Einstellungen und Denkmuster identifiziert und allmählich durch günstigere Sichtweisen ersetzt. Dabei werden ungünstige Einstellungen, die sich auf das Trauma und seine Folgen beziehen, verändert (zum Beispiel: „Ich bin schuld, dass es passiert ist“). Die veränderte Sichtweise kann auch aktiv zum Beispiel mithilfe von Vorstellungsübungen in die übrige Erinnerung an das Trauma eingebunden werden. Bereits in der Stabilisierungsphase erlernen Sie in meiner Praxis verschieden Methoden, mit denen Sie schwierige Gefühlszustände beherrschen und in Positive zu verwandeln können.