Was ist die Ego-State-Therapie:

Die Ego-State-Therapie (lateinisch ego ‚ich‘, englisch state ‚Zustand‘) ist ein sehr effizienter psychotherapeutischer Ansatz aus der Traumatherapie. Sie wurde von John und Helen Watkins entwickelt und geht davon aus, dass unsere Persönlichkeit aus verschiedenen Anteilen, den Ego-States, besteht.

In den letzten Jahren hat dieser Therapieansatz stark an Bedeutung gewonnen und wird heute nicht nur bei Problemen wie Ängsten, Phobien, Schmerzen und Traumafolgestörungen angewandt, sondern auch in der Begleitung von Kindern und Jugendlichen, in der Paartherapie, zur Stärkung, zur Ressourcenaktivierung und zur Leistungsoptimierung eingesetzt.

Die Ego-State-Therapie geht also davon aus, dass wir alle verschiedene Persönlichkeitsanteile oder Ich-Zustände haben. Diese Ich-Zustände sind im Laufe der Jahre entstanden und waren in der Regel Versuche unseres Organismus, Konflikte oder Probleme zu bewältigen. Wenn sich unser Leben und damit unser Umfeld ändert, sind die Strategien dieser Ego-States oftmals nicht mehr passend.

 

Was sind Ego-States:

Jeder Ego-State hat seine eigenen Persönlichkeitszüge, die von eigenen Affekten, Körperempfindungen, Erinnerungen, Verhaltensweisen, Werten und Bedürfnissen geprägt sind. Grundsätzlich haben sie die Aufgabe wichtige Grundbedürfnisse zu befriedigen und vor Verletzungen zu schützen. Diese inneren Ich-Zuständen sind ähnlich wie eine Familie oder ein Team miteinander verbunden.  Im positiven Fall sind sie in Kontakt miteinander und können sich bei Projekten und Zielen gegenseitig unterstützen. Allerdings kann es zwischen den Persönlichkeitsanteilen auch Konflikte, unterschiedliche Interessen und Kommunikationsprobleme geben. Dann kommt es zu innerpsychischen Spannungen, die zu massiven Beeinträchtigungen führen können. Teilweise haben diese Ich-Zustände Aufgaben und Bedürfnisse, die sich widersprechen. Vielleicht kennen sie das: Wenn Sie sich nicht entscheiden können und sich „hin und her gerissen“ fühlen, dann sind zwei Ego-States miteinander in Konflikt. Schwierigkeiten gibt es auch, wenn Ego-States in Schmerz, Trauma, Angst oder Wut verharren und darin gefangen bleiben.

 

Wie entstehen Ego-States:

Es gibt drei Wege, wie Ego-States entstehen:

  • durch unsere normale Entwicklung und abhängig von unseren Erfahrungen, unserer Umgebung und unserer Kultur
  • durch die Übernahme von äußeren Werten, Normen und Bewertungen ins innere System
  • durch Traumatisierungen und als Überlebensmechanismus

 

Was ist Ziel der Ego-State-Therapie:

Das Ziel der Ego-State-Therapie ist Integration, d.h. dass die verschiedenen Ich-Zustände miteinander harmonisieren und zusammenarbeiten, auch wenn sie unterschiedliche Anliegen und Bedürfnisse zum Ausdruck bringen. Es geht auch darum zu innerem Frieden zu kommen und auf aktuelle Situationen und Herausforderungen angemessen reagieren zu können. Dadurch sollen Wachstumsprozesse, Selbstbestimmtheit und Beziehungsfähigkeit gefördert werden. Damit dies gelingt, arbeitet der Ego-State-Therapeut direkt mit dem Persönlichkeitsanteil oder Zustand, der aus der Veränderung den größeren Nutzen zieht.

Kontakt:

Maria Magdalena Stock 
Meisenweg 2a 
86438 Kissing 
 
Telefon: 0152 – 34 374 506 
E-Mail: maria.m.stock@t-online.de